Der Black Friday eröffnet Händlern enorme Umsatzchancen – erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und eine durchdachte Strategie. Ein präzise abgestimmtes Angebot kann nicht nur die Umsätze erheblich steigern, sondern auch den Arbeitsaufwand deutlich mindern, schreibt Gastautor Ephraim Chiozza von Adwiser.
Kunden erwarten am Black Friday besondere Vergünstigungen, daher ist eine klare Positionierung unverzichtbar. Nur so lassen sich die hohen Erwartungen erfüllen und gleichzeitig Vorteile gegenüber Mitbewerbern erzielen. Dieser Leitfaden beleuchtet psychologische Verkaufsstrategien, die das Kaufverhalten positiv beeinflussen können, und weist auf häufige Fehler hin.
Verkaufspsychologische Effekte gezielt einsetzen
Am Black Friday lassen sich psychologische Prinzipien strategisch nutzen, um die Kaufneigung der Kunden zu fördern. Dazu zählen künstliche Verknappung (Scarcity) und zeitlich begrenzte Angebote (Urgency), die gezielt das Gefühl des Zeitdrucks nutzen und damit die Kaufmotivation steigern. Wenn Artikel in limitierter Anzahl oder nur für kurze Zeit verfügbar sind, entsteht eine Dringlichkeit, die häufig zu spontanen Kaufentscheidungen führt.
Ein weiterer Faktor ist der Bandwagon-Effekt: Menschen tendieren dazu, sich dem Verhalten anderer anzuschließen. Durch die überzeugende Darstellung einer starken Nachfrage wird das Kaufverhalten anderer als Entscheidungsmotivation genutzt.
Preisstrategien für Premium-Produkte
Für Anbieter hochwertiger Produkte und Luxusmarken ist es ratsam, Rabatte so zu gestalten, dass das exklusive Markenimage erhalten bleibt. Eine Möglichkeit besteht darin, Preisnachlässe nur bei bestimmten Bestellwerten zu gewähren, was zugleich zu größeren Warenkörben führt. Alternativ können wenige ausgewählte Produkte zu einem einmaligen Sonderpreis angeboten werden, ohne das Preisniveau der Marke insgesamt zu beeinflussen.
Gezielte Kundenansprache durch E-Mail-Kampagnen
E-Mail-Kampagnen sind für die Ansprache und Bindung der Kunden ein effizientes Mittel. Kunden, die am Black Friday einkaufen, lassen sich durch Folgeangebote oder Bewertungsanfragen in einer langfristigen Kundenbeziehung halten. Zusätzlich kann Cross-Selling während des Kaufs den Umsatz optimieren, indem passende, nicht rabattierte Produkte angeboten werden, welche das Hauptangebot ergänzen.
Technische Stabilität und Serviceausrichtung
Eine stabile technische Infrastruktur ist für einen profitablen Black Friday unerlässlich. Die hohe Zahl an Zugriffen führt in vielen Shops zu technischen Problemen, was Umsatzverluste und verärgerte Kunden zur Folge hat. Ein zusätzlich verstärkter Kundenservice stellt sicher, dass Anfragen rasch beantwortet und eine positive Kauferfahrung gewährleistet wird.
Kundenspezifische Angebote entwickeln
Zeitlich gestaffelte Angebote helfen dabei, verschiedene Kundengruppen anzusprechen. Dies kann durch eine schrittweise Angebotspräsentation umgesetzt werden, zum Beispiel zuerst exklusive Angebote für Bestandskunden, dann Aktionen für Neukunden und abschließend allgemeine Schnäppchenangebote. Eine frühzeitige und gezielte Ankündigung, etwa über E-Mail oder Messenger, fördert die Kundenbindung und weckt das Interesse an den Black-Friday-Angeboten.
Personalisierte Marketingstrategien
Die zunehmende Personalisierung im Marketingbereich bietet auch am Black Friday neue Chancen, Kunden direkter anzusprechen. Je individueller Angebote auf bestimmte Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Kaufentscheidung. Auch regionale Angebote können die Relevanz eines Angebots erhöhen.
Dynamische Preisgestaltung zur Gewinnmaximierung
Ein weiterer nützlicher Gedanke ist es, eine dynamische Preisanpassung einzuführen, welche auf Nachfrage und Lagerbestand reagiert. Diese ermöglicht eine flexible Preisstrategie und optimiert die Margen. Ebenso interessant sind exklusive Produkt-Bundles, die speziell für ausgewählte Zielgruppen konzipiert sind.
Transparenz in der Preisgestaltung wahren
Preiserhöhungen kurz vor der Black-Friday-Aktion sind gängige Praxis, führen jedoch zu einem enormen Vertrauensverlust. Kunden erkennen zunehmend derartige Preisstrategien, was das Vertrauen und das Image der Marke dauerhaft beschädigen kann. Eine transparente, konsistente Preisgestaltung stärkt hingegen die Kundenbindung und vermittelt Zuverlässigkeit.
Bestandskunden wertschätzen
Ein häufiger Fehler besteht darin, den Fokus ausschließlich auf Neukunden zu richten und Bestandskunden zu vernachlässigen. Dabei bergen loyale Kunden erhebliches Potenzial. Durch exklusive Vorabangebote, etwa in Form eines VIP-Vorverkaufs, lässt sich Wertschätzung vermitteln und die Kundenbindung dauerhaft stärken.