Schlechte Nachrichten für den Einzelhandel: Die deutschen Verbraucher schauen pessimistischer in die Zukunft, vor allem finanzielle Sorgen nehmen zu. Das zeigt eine groß angelegte Studie der GfK. Angst vor Klimawandel oder Corona treibt demnach 2023 weniger Menschen um als in den Vorjahren, während die Zahl derer, die mit Sorge auf das Thema Immigration blicken, deutlich gestiegen ist.
Die gute Nachricht: Ängste rund um die Corona-Pandemie belasten die Verbraucher inzwischen weit weniger als noch 2022. Das Thema rutschte in der „Sorgen-Rangliste“ der aktuellen „Consumer-Life-Studie“ um acht Plätze nach unten auf Rang 12. Die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) fragt jährlich die Stimmung der Verbraucher in 26 Ländern ab.
Die schlechte Nachricht: Die Konsumstimmung in Deutschland bleibt gedrückt, denn die Verbraucher blicken weniger optimistisch in die Zukunft als noch vor der Pandemie. Während 2019 noch 60% sich zuversichtlich zeigten, dass sich ihre finanzielle Situation mittelfristig verbessern werde, glauben dies 2023 nur noch 46%.
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Für Verbraucher mit großen finanziellen Sorgen haben Themen wie der Klimawandel derzeit geringere Priorität.
Die Top-Sorgen haben sich verschoben
Aus der GfK-Studie geht hervor, dass finanzielle Sorgen deutlich zugenommen haben. Wie im Vorjahr liegt die Angst vor der Geldentwertung durch weiter steigende Energie- und Lebensmittelpreise hierzulande auf Platz 1 der Sorgenliste.
Entsprechend wächst die Angst der Menschen, nicht genug Geld zu haben, um ihre Rechnungen zu bezahlen. Das ist mittlerweile die zweigrößte Sorge der Verbraucher und hat die Klimaangst auf den dritten Platz verdrängt. Auf Platz 4 und 5 folgen Sorgen um Immigration/Zuwanderung (Vorjahr: Platz 9) und über die Zukunft der Rente (unverändert Platz 5).
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Sorgen um die Inflation und den eigenen Lebensstandard belasten die Verbraucher derzeit am meisten.
Krise geht auch an Besserverdienern nicht vorüber
Vor allem Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen fürchten, ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen zu können. Bei Gutverdienern, also Personen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von über 3.500 Euro, steht diese Sorge dagegen nicht wie bei der Gesamtbevölkerung auf Platz zwei, sondern erst an achter Stelle.
„Dennoch geht die anhaltende Krise auch an diesen Menschen nicht spurlos vorüber“, sagt Petra Süptitz, Expertin für Konsumententrends bei der GfK. „Waren im vergangenen Jahr noch 67% der Besserverdienenden wirtschaftlich zuversichtlich, befürchtet gerade diese Gruppe massive Wohlstandsverluste, nur noch 58% blicken optimistisch in die Zukunft.“